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FRIEDRICH HEER

Meister Eckhart

From Eckhart, Predigten und Schriften, ausgewaehlt und eingeleitet von Fr. Heer, Frankfurt/M-Hamburg 1956


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Time and Creation in Gregory of Nyssa and Meister Eckhart
Time and Creation
In Gregory of Nyssa and
Meister Eckhart

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Die Waffenrüstung Gottes ist das Kreuz Christi. Zum "Sohn" gehört Leiden, ohne Leiden gibt es keine Gottesgeburt. Das weiß Eckhart als Mönch. Das sagt er auch zur Tröstung den Seinen. Das ist abes nicht das Letzte und nicht das Wichtigste für ihn. Man kann Meister Eckhart im Angelpunkt seines Wesens und seiner Lehre nur verstehen, wenn man dieses möglichst klar vor Augen hat: Eckhart drängt über das Leiden hinaus. Eckhart drängt über Chsistus hinaus. Aus dieser Tatsache, die sowohl mit einer letzten Untiefe und Brüchigkeit seiner Person wie mit der Mächtigkeit, der naturgewachsenen Mächtigkeit seines schöpferischen Ingeniums zusammenhängt, ergeben sich zwei hochwichtige Folgerungen. Zum ersten: Eckhart selbst weicht dem Leiden aus. Er folgt, als er von Köln und Avignon angeklagt wird, keineswegs dem Gebot der Bergpredigt, sondern nimmt sofort den Kampf auf und verteidigt sich, wie unsentimentale und ehrliche Forscher und Freunde Eckharts, wie Galvano della Volpe, zugeben, mit allen ihm zur Verfügung stehenden Mitteln eines fragwürdigen Dialektik: er leugnet in seiner Verteidigung einfach, vieles gesagt zu haben, was er tatsächlich lehrte (und wofür seine Hörer verbrannt wurden), er verdreht und ver-wendet mit erstaunlicher Leichtigkeit eigene Thesen und Sätze des Thomas. Das alles bona fide, im Selbstbewußtsein der schöpferischen Persönlichkeit, die sich weit erhaben weiß über die kleinlichen und boshaften Anschläge ihrer Feinde. Eckhart selbst lüftet sein Visier in einer Jugendschrift, die Erich Seeberg herausgegeben hat (lat. Werke V, 103 ff.). In diesem kurzen Traktat über das Vater-Unser, das wichtigste Gebet der Christenheit, lehnt er die Feindesliebe (die in seinem spekulativen Denken, als eine Geistspekulation, später eine nicht unbeachtliche Rolle spielen wird!) rundweg ab. Das Gebot Christi, unsere Feinde zu lieben, bezieht sich nach Eckhart nur darauf, daß wir dem, der uns bittet und der Verzeihung heischt, vergeben. Wozu Seeberg vermerkt: "Hier bricht durch alle Theologie das Empfinden des natürlichen Menschen hindurch, der den Feind nicht schlechthin lieben kann." Es geht aber für Eckhart um weit mehr als das, wie wir gleich sehen werden. In seinem berühmten Trostbüchlein, dem Liber Benedictus, stützt sich Eckhart vorwiegend auf Argumente der Stoa, des Boethius, des Neuplatonismus und auf jene Utilitätsphilosophie, die sich als ein Gemisch spätantiker Lebensweisheit vom 9. bis 18. Jahrhunndert als eine der wichtigsten Konstanten europäischen Denkens erweist. Die rein christlichen, rein christbezogenen Argumente treten dahinter weit zurück.

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